Neben der für diesen Event gesperrten Kreisstraße feierte am Samstag, den 24.09.2016, die Gemeinde Mühlenberge ihr erstes Gemeindefest. Ab 14 Uhr waren alle eingeladen „ein Fest für Mühlenberge“ zu feiern. Bürgermeister und Gemeinderat wollten auf dem abgeernteten Maisacker zeigen, dass die 2002 im Wege der letzten Gemeindegebietsreform zusammengekommenen Ortsteile Haage, Senzke und Wagenitz beginnen, eine Gemeinde zu werden. Und das Fest klappte, auch wenn dabei viel Staub aufgewirbelt wurde – was aber nur am abgeernteten Maisacker lag.
Vereine und Gruppen aus der Gemeinde zeigten an Buden auf dem „Markt der Möglichkeiten“, dass Mühlenberge lebt und einiges zu bieten hat: Honig und Wachskerzen, Kunstgewerbe von Bildern bis hin zu Puppen und aufwändig gestalteten Papierkästchen, Tee, Chutneys und Marmeladen, eine aktive Theatergruppe („die Wagesäcke“), der Kirchenförderverein aus Wagenitz, die wahrscheinlich einzige Gurkenmanufaktur des Havellandes sowie Räucherfisch vom Angelverein aus Haage und die Freiluftkegelbahn und der Feuerlöschanhänger aus Senzke.
Für die Kinder gab es die verschiedensten Belustigungen vom Mäusesuchen im Heu über Schminkangebote bis zum Apfel- und Kartoffeldrucken. Für das leibliche Wohl sorgten Hausfrauen aus Wagenitz und Haage zum Teil in bunten Kittelschürzen mit frischen (!) Kartoffelpuffern nebst Apfelmus, mit scharfer Apfelsuppe und Würstchen. Mit Hilfe einer Spindelpresse wurden rund 10 Liter Apfelsaft von den Bäumen der Apfelallee gepresst und von den Gästen unmittelbar verkostet. Zu trinken gab es weiter Bier und auch andere leckere Flüssigkeiten aus dem Mühlenbergebecher, den das neue Logo der Gemeinde zierte. Rund 90 Becher fanden – trotz Pfand – nicht mehr den Weg zurück in den Getränkewagen. Ein Zeichen dafür, dass es den Leuten gefallen hat. Aufmerksame Teilnehmer zählten bis zu 200 Leute zugleich auf dem Platz, es wurden allein fast 400 Würste verkauft und rund 60 kg Kartoffeln zu Puffern verbraten.
Das Fest wurde bereichert durch den Auftritt des Storches und des Kartoffelkäfers (Gernot Frischling aus Ribbeck), dem Chor Salto Tonale und einem Mühlenberge-Quiz mit vielen interessanten Fragen zur Dorfgeschichte. Den Preis für das Quiz (ein handsigniertes Exemplar eines Buches über das Ländchen Friesack von Eugen Gliege) gewann eine Wagenitzerin, die nicht nur die meisten Fragen korrekt beantwortet, sondern auch das schönste Gedicht über Mühlenberge verfasst hatte. Viele Radfahrer, viele, die den kostenlosen Dörflichen-Personen-Nahverkehr aus den Ortsteilen benutzten und nicht zuletzt rund 80 Mitglieder der Jugendfeuerwehren des Amts Friesack, aber auch aus einer Mannschaft aus Rhinow, die vom Fest aus zu einem Nachtmarsch starteten, bevölkerten den Festplatz.
Das Fest klang kurz nach Mitternacht aus. Der Tanzboden am Abend wurde intensiv genutzt, hätte aber noch stärker beworben und angenommen werden können. Aber: „Neues Jahr, neues Glück“. Das Fest wird wiederholt werden und es muss ja auch noch Steigerungsmöglichkeiten geben. Bürgermeister Matthias Rehder jedenfalls war glücklich über die sehr gute Resonanz: „Wir in Mühlenberge haben gezeigt, was wir auf die Beine stellen können!“, getreu dem Leitspruch „Stille Deine Sehnsucht auch jenseits der Birne!“